Verein

Die Geschichte

Der Magyar-Vizsla ist eine der ältesten Jagdhunderassen der Welt, deren Wurzeln sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Es ist anzunehmen, dass sie mit den aus Russland kommenden Magyaren in das Gebiet des heutigen Ungarns eingewandert sind.

Schon damals wurde der Vizsla als Jagdhund auf der Beizjagd mit Falken sehr geschätzt. Er genoss eine besondere Stellung durch seine Haltung in den ungarischen Aristokratenhäusern.

Aus dem 19. Jahrhundert sind Einkreuzungen anderer Rassen (Pointer und Schweißhund) zur Unterstützung bereits vorhandener Eigenschaften belegt. Um die Zucht in geordnete Bahnen zu lenken, hat sich 1920 in Ungarn ein Zuchtverein organisiert.

Neben dem Urtyp des Magyar-Vizsla, dem Ungarisch Kurzhaar, gibt es als eigenständig anerkannte Rasse den Ungarisch Drahthaar. Dieser entstand in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts durch Kreuzung mit Deutsch-Drahthaar.

Bedingt durch Kriege und politische Wirren des 20. Jahrhunderts verringerte sich die Vizsla-Population in Osteuropa dramatisch. Darüber hinaus verließen viele Ungarn, vor allem nach dem Scheitern des Aufstandes 1956 gegen die herrschende kommunistische Diktatur, ihr Land und nahmen ihre Hunde, in der Regel Vizslas, mit. Dies führte auch zu einem Anstieg der Vizsla-Population in Deutschland. Hinzu kamen „Importe“ von Auslandsjägern, die von der Arbeit des Vizsla in Ungarn begeistert waren.

Dank einer Initiativgruppe in Bayern wurde nach in Deutschland befindlichen Magyar-Vizsla recherchiert und in Nabburg in der Oberpfalz 1977 nach Schaffung vereinsrechtlicher Grundlagen der Verein Ungarische Vorstehhunde e.V. gegründet.
Welches Engagement der Gründungsväter Josef Rauwolf und Heinrich Berr sen. sowie ihrer Mitstreiter dahinter steckten, können wir heute nur noch erahnen. Es folgte die Mitgliedschaft beim VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen), beim JGHV (Jagdgebrauchshundeverband) und durch die Zugehörigkeit zum VDH auch die Mitgliedschaft im internationalen Dachverband FCI. Von diesen Organisationen erhielt der VUV für die Bundesrepublik Deutschland die alleinige Zuchthoheit mit der Berechtigung zur Ausstellung anerkannter Ahnentafeln.

Der Freundeskreis

Der Verein selbst hat sich aus seinen Anfängen als Freundeskreis des ungarischen Vorstehhundes als Vizsla-Familie sehr rasch entwickelt und einen beachtlichen Mitgliederzuwachs erfahren. Mit 68 Mitgliedern im Gründungsjahr gestartet, hat der Verein nach 4,5 Jahrzehnten mehr als 1700 Mitglieder.

Bundesweit wird der Verein durch einen geschäftsführenden Vorstand geführt. Rechtlich unselbständige Landesgruppen, deren Wirkungsbereich angelehnt ist an die Grenzen der Landesjagdverbände, unterstützen die Arbeit der Vereinsführung ihrerseits.

Schon unmittelbar nach Gründung unseres Vereins wurde unser Mitgliederheft mit dem Namen „Laut + Echo“ ins Leben gerufen mit dem Ziel eines permanenten Dialogs auch in diesem Medium zwischen Vereinsführung, Mitgliedern und Züchtern. Das Heft erscheint dreimal jährlich und erfreut sich auch mit der 100. Ausgabe noch großer Beliebtheit, ergeben die einzelnen Ausgaben doch eine lückenlose Chronik unseres Vereins.

Im September jeden Jahres führt der VUV eine 3-tägige Großveranstaltung mit der Hauptversammlung, der nach dem Vereinsgründer benannten Josef-Rauwolf-Zuchtausleseprüfung und der Zuchtzulassung / Körung durch. Darüber hinaus führen die Landesgruppen regionale Prüfungen (VJP, HZP, VGP) durch, was der Qualität der züchterischen Arbeit zugute kommt und die Betreuung der Mitglieder in der jeweiligen Landesgruppe fördert.

Das Regelwerk

Zur Umsetzung des Vereinszwecks aber auch zum Führen der erfreulich großen Mitgliederschar, bedient sich der VUV eines bereits mehrfach aktualisierten vorbildlichen Regelwerkes, das eine zielorientierte, geradlinige und für Jedermann nachvollziehbare Arbeit ermöglicht.

Als Rassehund-Zuchtverein ist die Reinzucht des Ungarisch-Kurzhaar und Ungarisch-Drahthaar entsprechend den FCI-Standards Nr. 057 und Nr. 239 Vereinszweck. Der Verein fördert somit die Erhaltung und Festigung dieser Rassen in ihrer Rassereinheit, ihrem Wesen, ihrer jagdlichen Leistung, ihrer Konstitution und ihrer formvollendeten Erscheinungsbilder durch Zucht, Führung und Prüfung zum vielseitigen Jagdgebrauch, um eine waidgerechte Jagdausübung zu gewährleisten. Über die zurückliegenden 3 Jahrzehnte ist es den Vereinsverantwortlichen gelungen, dank des zielführenden Regelwerks und geeigneter Zuchtstrategien den Vereinszweck umzusetzen und den Magyar-Vizsla in Deutschland gleichmäßiger, schöner und leistungsstärker den Anforderungen unseres Jagdbetriebes anzupassen.

Formvollendete Schönheit und ein familienfreundliches Wesen des Magyar-Vizsla begeistern allgemein und erweitern verständlicherweise den Interessentenkreis. Wir sind uns bewusst, dass etwa 23% unserer Mitglieder Nichtjäger sind, denen auf der Suche nach sinnvollen Beschäftigungen für ihre Hunde Unterstützung gewährt werden muss. Schlimm wäre es, wenn unsere Hunde nur als modisches Accessoire dienen sollen. Zucht soll auch weiterhin heißen verbessern und nicht „vermehren“.